Welche Nährstoffe brauchen Zimmerpflanzen im Winter?

Wenn’s draußen grau und frostig wird, ziehen wir uns gern mit Tee und Decke aufs Sofa zurück – und unsere Zimmerpflanzen? Die würden das auch tun, wenn sie könnten. Stattdessen bekommen sie weniger Licht, wachsen langsamer und stehen oft in trockener Heizungsluft. Kein Wunder, dass sie in der kalten Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit brauchen – vor allem bei der Nährstoffversorgung. Doch was genau brauchen sie eigentlich, und wie viel ist zu viel?

Warum Nährstoffe im Winter nicht egal sind

Im Winter geraten viele Pflanzen in eine Art Ruhemodus. Heißt aber nicht, dass sie komplett aufhören zu leben. Sie wachsen langsamer, verbrauchen weniger Wasser – und eben auch weniger Nährstoffe. Aber Achtung: weniger ist nicht nichts! Es kommt jetzt vor allem auf die richtigen Inhaltsstoffe in der richtigen Dosierung an. Wer in dieser Phase mit dem Gießwasser wild drauflos düngt, kann mehr schaden als helfen. Auf der anderen Seite kann zu wenig Versorgung zu Mangelerscheinungen führen – und die sieht man meist erst, wenn’s zu spät ist.

Fokus auf Kalium, Magnesium und Spurenelemente

Gerade im Winter zeigen sich bei Zimmerpflanzen häufig Mangelsymptome: schlaffe Blätter, blasse Farben oder eingerollte Spitzen. Das liegt oft an einem unausgeglichenen Nährstoffangebot. Besonders wichtig in dieser Zeit:

  • Kalium: stärkt die Zellstruktur, macht Blätter widerstandsfähiger und schützt vor Krankheiten.
  • Magnesium: hilft bei der Bildung von Chlorophyll – wichtig trotz weniger Licht.
  • Eisen und andere Spurenelemente: sichern die Versorgung auch bei minimalem Wachstum.

Ein Stickstoff-Overload wäre dagegen kontraproduktiv. Er regt das Wachstum an, das bei Lichtmangel gar nicht nachhaltig funktionieren kann. Das Ergebnis: vergeilte, schwache Triebe, die schnell umkippen.

Weniger düngen – aber clever

Die Faustregel: lieber seltener und schwächer düngen als im Sommer. Viele Hobbygärtner düngen im Winter gar nicht – was bei einigen Pflanzen auch völlig okay ist. Doch gerade bei Arten, die auf warmen Fensterbänken stehen oder sogar weiterhin leicht wachsen (zum Beispiel Zimmerpalmen, Grünlilien oder einige Sukkulenten), ist eine minimale Nährstoffgabe alle vier bis sechs Wochen sinnvoll.

Flüssigdünger mit niedrigem Stickstoffanteil, dafür einem Plus an Kalium und Magnesium, ist hier meist die beste Wahl. Oder spezielle „Winterdünger“, die es in gut sortierten Gartencentern gibt – auch wenn’s ehrlich gesagt oft ein Marketinggag ist. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich also. 😉

Nährstoffbedarf je nach Pflanzentyp

Natürlich gibt’s auch im Pflanzenreich keine One-size-fits-all-Lösung. Hier ein kleiner Überblick:

PflanzentypNährstoffbedarf im WinterEmpfehlung
Grünpflanzen (z. B. Monstera, Gummibaum)Gering, aber vorhandenAlle 6–8 Wochen düngen mit kaliumbetontem Dünger
Blühpflanzen (z. B. Zimmerazalee, Weihnachtsstern)Mittel bis hoch, je nach BlütezeitAlle 4 Wochen leicht düngen
Kakteen & SukkulentenSehr gering bis gar nichtMeist keine Düngung nötig
Tropenpflanzen (z. B. Calathea, Farn)Gering, aber konstantAlle 5–6 Wochen, sehr verdünnt

Na, erkennst du deine Pflanze wieder? 😉

Was sagen Pflanzen über ihren Zustand?

Manchmal reden Pflanzen nicht – sie zeigen’s dir. Gelbe Blätter, langsames Wachstum oder blasse Farben sind oft stille Hilferufe. Aber Vorsicht: Solche Symptome können auch auf Lichtmangel, trockene Luft oder zu viel Wasser zurückgehen. Wenn du also merkst, dass deine Pflanze nicht mehr ganz happy wirkt, schau zuerst auf Standort, Gießverhalten und Luftfeuchtigkeit. Erst dann zur Düngerkappe greifen.

Zusätzliche Tipps für gesunde Pflanzen im Winter

  • Wasser sparen: Da das Wachstum verlangsamt ist, reicht oft weniger Wasser – Staunässe vermeiden!
  • Licht maximieren: Fensterbankplätze bevorzugen. Wer mag, kann mit Pflanzenlampen nachhelfen.
  • Luftfeuchtigkeit im Blick behalten: Schale mit Wasser auf die Heizung oder regelmäßiges Besprühen hilft.
  • Blätter sauber halten: Staub blockiert Licht – einfach mal mit einem feuchten Tuch drüberwischen.
  • Pflanzen regelmäßig drehen: Damit alle Seiten gleich viel Licht abbekommen.

Fazit: Zimmerpflanzen brauchen Zuwendung – auch im Winter

Wer seine Pflanzen liebt, sollte ihnen auch im Winter zuhören. Nein, sie brauchen keine Düngerkur wie im Sommer. Aber sie danken dir eine ausgewogene, angepasste Nährstoffversorgung mit frischen Farben und robuster Ausstrahlung. Besonders Kalium und Magnesium geben ihnen jetzt die nötige Kraft, den grauen Alltag zu überstehen. Und du? Du bekommst dafür ein Stück lebendiges Grün – das auch im trüben Januar für gute Laune sorgt 🌿

Also: Hast du deine Pflanzen schon auf Wintermodus umgestellt?

✓ Zimmerpflanzen brauchen im Winter besondere Pflege – und die beginnt nicht erst beim Gießen, sondern beim richtigen Dünger zur richtigen Zeit.

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